HWS-Bandscheibenvorfall
Diese Anzeichen deuten auf Bandscheibenprobleme im Nacken hin
Von Geraldine Nagel
Aktualisiert am 01.03.2022Lesedauer: 9 Min.
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Ein Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich verursacht oft starke Nackenschmerzen, die teils in den Arm ausstrahlen. Welche Symptome noch auftreten und was hilft.
Inhaltsverzeichnis
- Definition: Was ist ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule?
- Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich: Mögliche Symptome
- Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich: Mögliche Ursachen
- Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich: So stellt der Arzt die Diagnose
- Behandlung: Was hilft bei einem Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich?
- Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich: Was darf man nicht?
- Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich: Welche Übungen helfen?
Ein Bandscheibenvorfall kommt in der Halswirbelsäule (HWS) deutlich seltener vor als im unteren Rücken, kann aber ebenso schmerzhaft sein. Vor allem Menschen ab dem 40. Lebensjahr sind davon betroffen.
Einfache Übungen gegen Verspannungen
Definition: Was ist ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule?
Bei einem Bandscheibenvorfall (Bandscheibenprolaps) in der Halswirbelsäule (HWS) wird Bandscheibengewebe zwischen zwei Wirbeln hervorgedrückt. Abhängig davon, in welche Richtung das Bandscheibenmaterial heraustritt, ruft das Symptome wie Schmerzen oder Missempfindungen hervor. Nämlich dann, wenn dabei Nervenwurzeln oder Rückenmark eingeengt werden.
- Ursachen, Symptome, Therapie: Alles Wichtige zum Bandscheibenvorfall
Das ist meist der Fall, wenn der Bandscheibenvorfall nach hinten oder seitlich erfolgt. Schiebt sich das Gewebe hingegen nach vorn hervor, bleibt das oft unbemerkt. Denn da dort keine Nerven verlaufen, entstehen dabei in der Regel keine Beschwerden.
Gut zu wissen
Der Fachausdruck für Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule lautet zervikaler Bandscheibenvorfall beziehungsweise zervikaler Diskusprolaps.
Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich: Mögliche Symptome
Drückt nach einem Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich Bandscheibengewebe auf Nerven oder Rückenmark, kann sich das durch unterschiedliche Symptome bemerkbar machen. Neben Schmerzen sind dann Missempfindungen (wie Kribbeln, Taubheitsgefühle) oder Muskelschwäche möglich.
Oft macht sich ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule durch plötzlich einschießende Schmerzen im Nacken und/oder einem Arm bemerkbar. Beide Arme sind eher selten betroffen. Ein Bandscheibenvorfall ruft außerdem entzündliche Prozesse im HWS-Bereich hervor, was ebenfalls mit Schmerzen einhergehen kann.
Bei einem Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich sind Nackenschmerzen unterschiedlichen Ausmaßes möglich. In manchem Fällen treten nur leichte Nackenschmerzen auf, in anderen Fällen sind die Schmerzen stark und haben einen scharfen oder brennenden Charakter.
Die Nackenschmerzen können seitlich oder zum Rücken hin spürbar sein. Bei einem HWS-Bandscheibenvorfall kann sich außerdem ein steifer Nacken entwickeln, der die Beweglichkeit einschränkt. Dann lässt sich der Kopf möglicherweise nicht mehr so weit wie sonst drehen oder beugen.
Oft strahlen die Schmerzen und/oder Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle bei einem Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich auch aus; je nachdem, in welchem Abschnitt sich dieser ereignet hat, bis in die Schulter, in den Arm, in die Hand oder in die Finger. In manchen Fällen geht der Bandscheibenvorfall mit Symptomen wie einem Hitzegefühl oder einem elektrisierten Gefühl ähnlich wie bei einem elektrischen Schlag einher.
Nach einem HWS-Bandscheibenvorfall nehmen die Beschwerden typischerweise bei bestimmten Bewegungen oder Aktivitäten zu, etwa beim Drehen des Kopfes zur Seite oder beim Vorwärtsbeugen oder beim Husten, Niesen oder Pressen.
Symptome abhängig von betroffener Nervenwurzel
In welchen Bereichen die Symptome bei einem HWS-Bandscheibenvorfall genau auftreten, hängt davon ab, in welche Richtung das Bandscheibengewebe gedrückt wurde und welche Nervenwurzel das einengt. Denn die Nervenwurzeln, die den einzelnen Halswirbeln immer paarig entspringen, versorgen jeweils andere Hautbereiche (sogenannte Dermatome).
Die Halswirbelsäule besteht aus sieben Wirbeln (C1 bis C7), denen acht Nervenwurzeln paarig entspringen (C1 bis C8). Außer zwischen dem ersten Halswirbel (C1, auch Atlas genannt) und dem zweiten Halswirbel (C2, auch Axis genannt) liegt jeweils eine Bandscheibe zwischen den Wirbeln. Es gibt insgesamt also fünf Bandscheiben im HWS-Bereich.
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Meist ereignet sich ein Bandscheibenvorfall in den unteren Halswirbeln, also zwischen C5/C6 oder C6/C7, denn diese sind der beweglichere Teil der Halswirbelsäule. Zwischen den oberen Halswirbeln (C2 bis C4) verlagert sich hingegen nur selten Bandscheibengewebe.
Kommt es nun beispielsweise zwischen den Wirbeln C5 und C6 zu einem Bandscheibenvorfall, kann dieser die Nervenwurzel C6 beeinträchtigen, wenn diese dabei eingeengt werden.
HWS-Bandscheibenvorfall in C2/C3 oder C3/C4
Kommt es in der Halswirbelsäule zwischen den Wirbeln C2/C3 oder C3/C4 zu einem Bandscheibenvorfall, kann das die Nervenwurzeln C3 oder C4 einengen. Als mögliche Symptome können zum Beispiel starke Schmerzen im unteren Nacken auftreten und/oder Schmerzen, die in den Trapezmuskel beziehungsweise zwischen die Schulterblätter ziehen. Auch ein taubes Gefühl im unteren Nacken ist möglich.
HWS-Bandscheibenvorfall in C4/C5
Ein Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich C4/C5 kann die Nervenwurzel C5 einengen. Dann können Symptome wie Schmerzen und/oder Missempfindungen bis in die Schulter oder in den äußeren Oberarm bis zum Ellenbogen ausstrahlen und/oder eine Muskelschwäche in der betroffenen Schulterseite auftreten. Manche Betroffene können den Arm nicht anheben.
HWS-Bandscheibenvorfall in C5/C6
Liegt der Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule zwischen den Wirbeln C5 und C6, kann das die Nervenwurzel C6 einengen. Mögliche Symptome sind dann Schmerzen und Missempfindungen, die daumenseitig bis in den Arm ausstrahlen und/oder in die Hand und dort bis in den Daumen beziehungsweise die daumennahe Seite des Zeigefingers. Sofern eine Muskelschwäche auftritt, macht sich diese im Armbeuger (Bizeps) und im Handgelenkstreckmuskel des betroffenen Arms bemerkbar.
HWS-Bandscheibenvorfall in C6/C7
Bandscheibenvorfälle zwischen den Halswirbeln C6 und C7 können die Nervenwurzel C7 einengen. Das macht sich möglicherweise durch Schmerzen und/oder Missempfindungen bemerkbar, die in den Arm und in die Hand in Richtung Mittelfinger ausstrahlen. Eine Muskelschwäche zeigt sich im Arm unter Umständen im Trizeps und im Fingerstrecker.
HWS-Bandscheibenvorfall in C7/Th1
Ein Bandscheibenvorfall zwischen dem letzten Halswirbel C7 und dem ersten Brustwirbel Th1 kann die Nervenwurzel C8 einengen. Mögliche Symptome sind dann Schmerzen und/oder Missempfindungen, die in die Schulter, in den äußeren Unterarm und den kleinen Finger ausstrahlen. Eine Muskelschwäche kann sich in den Fingerbeugern zeigen und unter Umständen das Greifen erschweren.
Wichtiger Hinweis
Diese eher typischen Schmerzmuster müssen jedoch nicht zwingend bei jedem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule in dieser Form auftreten.
Nur in seltenen Fällen erfolgt ein Bandscheibenvorfall so, dass er im HWS-Bereich das Rückenmark und die dort verlaufenden Nerven einengt: Je nach Ausmaß der Schädigung kann das Beeinträchtigungen unterschiedlicher Art hervorrufen, von Empfindungsstörungen in den Händen und Füßen über Gangunsicherheiten bis hin zu Blasenfunktionsstörungen oder Lähmungserscheinungen.
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Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich: Mögliche Ursachen
Was im Einzelfall genau zu einem Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich geführt hat, lässt sich nicht immer sicher sagen. Die eigentlichen Auslöser bleiben oft unklar.
Es gibt jedoch verschiedene Faktoren, die einen Bandscheibenvorfall begünstigen können. Dazu zählt insbesondere das Alter: Bandscheibenvorfälle gehören zu den degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen – also Erkrankungen der Wirbelsäule, die auf Verschleißerscheinungen beruhen.
Solchen altersbedingten Abnutzungserscheinungen sind auch die Bandscheiben unterworfen. Vom Aufbau her ähneln Bandscheiben einer Art flachem elastischen Kissen, das wie eine Art Stoßdämpfer oder Puffer zwischen den Wirbelkörpern sitzt. Dadurch können sie Stöße abfangen und ermöglichen Dreh- und Beugebewegungen der Wirbelsäule.
Im Inneren der Bandscheiben befindet sich ein wasserhaltiger, gelartiger Kern, der von einer elastischen bindegewebigen Hülle in Form gehalten wird. Mit zunehmendem Alter verringert sich der Wassergehalt der Bandscheiben jedoch, was sie allmählich weniger elastisch macht. Dieser Verschleiß beginnt im Durchschnitt bereits ab dem 30. Lebensjahr. Deshalb kommt es bei älteren Menschen leichter zu Bandscheibenvorfällen.
Bei übermäßiger oder regelmäßiger (Fehl-)Belastung kann es dann zu einer Bandscheibenvorwölbung oder einem Bandscheibenvorfall kommen. Manchmal genügt dafür schon eine kleine oder ruckartige Bewegung. Ein Bandscheibenvorfall kann sich jedoch auch über mehrere Jahre hinweg anbahnen.
Unfälle sind hingegen eher selten die alleinige Ursache eines Bandscheibenvorfalls in der Halswirbelsäule – meist bestanden bei den Betroffenen schon davor Schäden an den Bandscheiben.
Bei einem Bandscheibenvorfall reißt die äußere Hülle der Bandscheibe ein und der gelartige Kern wird herausgepresst. Je nachdem, in welche Richtung das passiert, übt das Bandscheibenmaterial Druck auf Nervenwurzeln aus und ruft dadurch Beschwerden hervor. Manchmal löst sich auch ein Teil des gelartigen Kerns von der Bandscheibe und bewegt sich als sogenannter Sequester in den Wirbelkanal, was das Rückenmark einengen kann.
Schmerzen können bei einem Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich zudem durch entzündliche Prozesse im Gewebe entstehen. Das ausgetretene Bandscheibenmaterial ruft in der Regel Entzündungen hervor.
Als mögliche Risikofaktoren für einen Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich gelten neben angeborenen Fehlhaltungen oder Veränderungen der Wirbelsäule auch eine erbliche Veranlagung und Rauchen. Genetische und damit erbliche Faktoren scheinen eine Veranlagung für Bandscheibenerkrankungen zu begünstigen, denn in manchen Familien treten Bandscheibenvorfälle gehäuft auf.
Regelmäßiges Rauchen scheint Bandscheibenvorfällen ebenfalls Vorschub zu leisten: Rauchen verschlechtert die Durchblutung im Körper; dadurch werden indirekt auch die Bandscheiben schlechter mit Nährstoffen versorgt. Diese verschleißen so möglicherweise schneller, vermuten Fachleute.
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Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich: So stellt der Arzt die Diagnose
Ob ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule vorliegt, lässt sich oft schon nach einem ärztlichen Gespräch und einer körperlichen Untersuchung feststellen. Bildgebende Untersuchungen (wie Röntgen, MRT oder CT) sind dafür im Grunde oft nicht nötig.
Diese können jedoch unter anderem ratsam sein, wenn Betroffene sehr starke Schmerzen oder neurologische Symptome wie Missempfindungen oder Taubheitsgefühle haben oder die Beschwerden selbst nach mehreren Wochen nicht nachlassen. Bildgebende Untersuchungen können außerdem zum Einsatz kommen, um andere mögliche Ursachen auszuschließen.
Wichtiger Hinweis
Oft zeigen sich auf MRT- oder CT-Aufnahmen zwar Bandscheibenvorfälle – nicht immer haben diese jedoch etwas mit dem akuten Beschwerdebild zu tun, sondern können auch ein Zufallsbefund sein. Schäden an den Bandscheiben oder Bandscheibenvorfälle zeigen sich bei vielen Menschen auf den Aufnahmen; meist hatten sie dadurch bislang jedoch keinerlei Schmerzen oder anderweitige Beschwerden. Um Fehldiagnosen und möglicherweise überflüssige Behandlungen zu vermeiden, gilt es deshalb, Schlüsse zwischen solchen Bildnachweisen und akuten Schmerzen nur mit Vorsicht zu ziehen.
Behandlung: Was hilft bei einem Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich?
In der Regel bildet sich ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule nach einiger Zeit von selbst zurück und die Beschwerden lassen von alleine nach. Mit einer passenden Behandlung dauert es meist ein bis vier Monate, bis Betroffene wieder mehr oder weniger beschwerdefrei sind.
Operative Eingriffe sind bei einem HWS-Bandscheibenvorfall nur selten nötig. In 80 bis 90 Prozent der Fälle genügt eine konservative Behandlung, deren Ziele vor allem darin bestehen, die Schmerzen zu lindern. Das ist wichtig, um Betroffenen einen einigermaßen schmerzfreien Alltag und eine größere Beweglichkeit zu ermöglichen.
Dazu verschreibt der Arzt oder die Ärztin üblicherweise entzündungshemmende Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika), wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen. Bessern sich die Schmerzen dadurch nicht, können auch stärkere Schmerzmittel zum Einsatz kommen.
Ebenso kann Wärme helfen, die Schmerzen zu verringern, indem sie bestehende Muskelverspannungen löst – zum Beispiel mithilfe von Wärmekissen oder Rotlicht.
Was außerdem zum Einsatz kommt, um einen Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich zu behandeln, hängt vor allem davon ab, wie schwer dieser ist. Oft reicht es aus, Hals und Nacken erst einmal etwas zu schonen und von übermäßigen Belastungen abzusehen. Allgemein gilt: Bewegung ist möglich, solange sie keine Schmerzen bereitet.
Je nach Situation kann es nach einem Bandscheibenvorfall im Nacken ratsam sein, eine Zeit lang (meist wenige Tage) eine Halskrause zu tragen. Das entlastet die Halswirbelsäule kurzfristig und kann den Genesungsprozess unterstützen.
Bei einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule verschreibt der Arzt oder die Ärztin in der Regel Physiotherapie. Sie soll dabei helfen, Betroffene im HWS-Bereich wieder zu mobilisieren und geschwächte Muskeln zu kräftigen. Übungen für zu Hause und Ratschläge für ein rückengerechtes Verhalten ergänzen die Behandlung; dazu zählen zum Beispiel Tipps zu richtigem Stehen, Sitzen und Heben.
Operation bei HWS-Bandscheibenvorfall
Eine Operation kommt bei einem Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich nur als Ausnahme zum Einsatz. Sie kann zum Beispiel infrage kommen, wenn die Beschwerden auch nach längerer Zeit noch gleichbleibend stark sind, weiter zunehmen oder Lähmungserscheinungen bestehen.
Während des operativen Eingriffs wird das vorgefallene Bandscheibenmaterial entfernt, damit der Druck auf die Nerven nachlässt. Da solch eine Operation im HWS-Bereich jedoch mit Komplikationen einhergehen kann und sich nicht sicherstellen lässt, dass das OP-Ergebnis die Situation verbessert, gilt es Nutzen und Risiken hierbei gut abzuwägen.
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Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich: Was darf man nicht?
Gegen Bewegung nach einem Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich spricht im Grunde erst einmal nichts, solange dabei keine Schmerzen entstehen. Sanfte körperliche Aktivität kann die Heilungsprozesse sogar unterstützen, da sie die Durchblutung verbessert und die Muskeln stärkt.
Vorsichthalber verzichten sollten Betroffene jedoch vorläufig auf Bewegungsarten, die mit einer Stoßbelastung auf die Halswirbelsäule einhergehen, wie etwa Laufen beziehungsweise Joggen oder Springen. Das Heben schwerer Gewichte ist vorerst ebenfalls nicht zu empfehlen. Ungünstig kann zu Beginn zudem alles sein, was den Nacken oder Rücken einseitig belastet.
Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich: Welche Übungen helfen?
Bestehen nach einem Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich keine akuten Schmerzen mehr, können Übungen dabei helfen, die Hals- und Nackenmuskeln zu dehnen und zu stärken. Das soll die Halswirbelsäule stabilisieren.
Welche Übungen sich am besten eigenen, kann allerdings von Fall zu Fall verschieden sein. Normalerweise bekommen Betroffene mit HWS-Bandscheibenvorfall deshalb bereits während der verschriebenen Physiotherapie Übungen erklärt, die für sie passen. Diese Übungen sollten auch zu Hause regelmäßig praktiziert werden.
Wer nach einem Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich Übungen eigenverantwortlich durchführen möchte, sollte zur Sicherheit vorher Rücksprache mit der ärztlichen oder physiotherapeutischen Praxis halten.
Bei allen Übungen gilt: Führen Sie diese achtsam aus und lassen Sie es langsam angehen. Hören Sie auf, wenn dabei Schmerzen auftreten oder sich die Beschwerden verschlimmern. Die folgenden Übungen können beispielsweise dabei helfen, die Nackenmuskeln zu dehnen.
HWS-Übung 1: Nackenstretching
Setzen oder stellen Sie sich für ein sanftes Nackenstretching aufrecht hin und lassen Sie das rechte Ohr sanft in Richtung rechte Schulter sinken. Sie können mit der rechten Hand zusätzlich Ihren Kopf leicht beschweren, jedoch ohne daran zu ziehen.
Senken Sie gleichzeitig die linke Schulter aktiv ab. Halten Sie die Position einige Sekunden und atmen Sie gleichmäßig weiter. Lösen Sie dann die Haltung langsam auf und wiederholen Sie alles mit der anderen Seite.
HWS-Übung 2: Kinn einziehen
Eine andere Übung für den HWS-Bereich ist, das Kinn einzuziehen. Setzen oder stellen Sie sich mit geradem Rücken hin, lassen Sie die Schultern locker. Schauen Sie geradeaus und ziehen Sie nun sanft das Kinn nach hinten. Sie spüren dabei einen leichten Zug im oberen Nacken, so als würde sich die Wirbelsäule nach oben verlängern. Bewegen Sie dabei den Kopf nicht nach oben oder unten.
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Halten Sie die Position einige Sekunden und lösen Sie diese dann wieder. Wiederholen Sie alles ein paar Mal.
Transparenzhinweis
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
- Dermatome. Online-Informationen der MSD-Manuals: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 1.3.2022)
- Cervical Disc Herniation. Online-Informationen von StatPearls: www.statpearls.com (Stand: 20.1.2022)
- 20 Herniated Disc Exercises and Stretches. Online-Informationen des Orthopedic Institute of New Jersey: orthopedicnj.com (Stand: 22.6.2021)
- Zervikaler Diskusprolaps. Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 19.10.2020)
- Bandscheibenvorfall. Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 28.8.2020)
- Berlit, P., Stöhr, M.: Klinische Neurologie. Springer, Berlin Heidelberg 2019
- Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie: Zervikale Radikulopathie (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 030/082 (Stand: 2017)
- Niethard, F., et al.: Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme, Stuttgart 2017
- Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule. Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 7.4.2017)
- Grehl, H., et al.: Checkliste Neurologie. Thieme, Stuttgart 2016
- Bandscheibenvorfall. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: April 2016)
- Wittke, R.: Das akute Zervikalsyndrom (PDF). Ars Medici, Nr. 8, S. 408-413 (2007)